Tsitsernakaberd

Tsitsernakaberd Genocide Memorial, Tsitsernakaberd, The Armenian Genocide memorial complex
Tsitsernakaberd Genocide Memorial, Tsitsernakaberd, The Armenian Genocide memorial complex
Tsitsernakaberd Genocide Memorial, Tsitsernakaberd, The Armenian Genocide memorial complex

Der Beginn des XX. Jahrhunderts war eine schwere Zeit für Armenier. Westarmenien war unter Herrschaft des Osmanischen Reiches. Im Jahr 1915 wurden viele Armenier von den Türken getötet und massakriert. Hoch auf dem Hügel Tsitsernakaberd, übersetzt etwa Schwalbenfestung, gegenüber dem Berg Ararat, hat man einen überragenden Blick auf die Hauptstadt. Auf diesem Hügel wurde der Denkmalkomplex zum Gedenken der Opfer des Völkermords an den Armeniern 1915 errichtet.

Nach einer Legende befand sich der Tempel von Astghik, die die Liebesgottin der Armenier war, auf einem Hügel. Im zweiten Stock des Tempels lebten Schwalben. Diese Schwalben dienten als Boten für die Göttin, wenn sie seinem Geliebten, dem Gott Wahagn, der der Gott des Donners war, etwas sagen möchte. Wahagn war unter Armenier als „Wischapaqagh“ bekannt. Aus dem Armenischen übersetzt bedeutet das „Drachentöter“.
 
Das 1967 eröffnete Monument wurde durch die Architekten Tarkhanian und Kalaschian entworfen. Auf einem riesigen Platz, der mit Basaltplatten ausgelegt ist, stehen in einem Kreis zwölf leicht geneigte, massive Pylonen, deren Spitzen gleichsam abgesägt sind. Im Innern des Kreises lodert eine ewige Flamme. Dies ist das symbolische Grab der mehr als 1,5 Millionen armenischen Frauen, Kinder und Männer, die zwischen April 1915 und Winter 1915-16 aus dem Ostteil des Osmanischen Reiches vertrieben und ermordet wurden.

In der Nähe befindet sich ein 44 m hoher Obelisk, der die neue Lebenskraft des armenischen Volkes symbolisiert und die lange Klagemauer dominiert, auf der die Namen der betroffenen westarmenischen Dörfer und Städte mit „eisernen Buchstaben“ eingraviert sind. Bevor man den zentralen Teil des Denkmals erreicht, beobachtet man zunächst eine 100 Meter lange Basalt-Gedenkmauer mit den Namen der in Stein gemeisselten Städte. Zu den Namen gehören auch die armenischen Bevölkerungsgruppen, die während des Völkermords von Türken massakriert wurden. Der letzte Teil der Gedenkmauer beherbergt seit 1996 Glasdächer mit Gräbern politischer und geistiger Personen, die gegen den Völkermord an den Armeniern protestierten. Unter ihnen sind Armin Wegner, Franz Werfel, Johannes Lepsius und viele andere.

Das Armenische Genozidmuseum wurde 1995 eröffnet. Es wurde von den Architekten S. Kalaschjan, A. Tarkhanjan und dem Bildhauer F. Arakeljan entworfen und geplant. Das Museum, das ein zweistöckiges Gebäude ist, liegt direkt an der Seite des Hügels. Es wurde dort gebaut, um die imposante Präsenz des Monuments nicht zu beinträchtigen. Das Dach des Museums ist flach und mit Betonplatten bedeckt. Es blickt auf das malerische Ararat-Tal und den majestätischen Berg Ararat. Auf der ersten Etage befinden sich verschiedene Büros und Räume für die Technik. Der Komitas-Saal mit 170 Plätzen, ein Lesesaal und eine Bibliothek befinden sich ebenfalls im ersten Stock.

Die Ausstellungshalle des Museums befindet sich auf der zweiten Etage. Sie umfasst eine Fläche von über 1000 Quadratmetern. Es gibt drei Ausstellungshallen im Gebäude. Eine Aussengalerie mit eigener Halle befindet sich ebenfalls im zweiten Stock. Alljährlich am 24. April, am Gedenktag des Völkermords, pilgern Hunderttausende aus der ganzen Welt zum Jerewaner Hügel Tsitsernakaberd und legen Blumen an der Gedenkstätte nieder. Im Laufe der Jahre hat eine Vielzahl von Politikern, Künstlern, Musikern, Sportlern und religiösen Persönlichkeiten die Gedenkstätte besucht. An den anderen Tagen sind in Tsitsernakaberd nicht so viele Menschen zu sehen. Es ist immer sehr ruhig und still dort. Auch wenn es viele Leute gibt, wird kein Lärm gemacht. Tsitsernakaberd ist mit seinen reichen Wäldern ein beliebtes Touristenziel, das jeder mindestens einmal besucht.

Typ Stadt / Provinz
Architektonisch Jerewan

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