Haghpat Kloster
Haghpat-Kloster, auch bekannt als Haghpatawank, ist ein mittelalterlicher Klosterkomplex in Haghpat, Armenien. Es befindet sich in der Lori Provinz. Es liegt im Norden des Landes und grenzt an Georgien. Wanadsor ist die Hauptstadt und größte Stadt der Provinz. Andere wichtige Städte sind Stepanawan, Alawerdi und Spitak. Im Jahr 1988 wurde die Provinz wegen des armenischen Erdbebens schwer beschädigt. Diese Region ist bekannt für seine schöne Natur und historische, kulturelle Denkmäler, die Lori zu einem touristischen Zentrum in Armenien machen. Es ist eines der drei Bauwerke Armeniens, die von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurden. Das Kloster wurde etwa vierzig Jahre nach dem Bau des Klosters Sanahin errichtet. Unter den Bagratiden war es mit Sanahin eines der grössten geistlichen und kulturellen Zentren des Landes.
In seinem Film „die Farbe des Granatapfels” erzählt Sergej Paradschanow in eindringlichen Bildern die Geschichte des Minnesängers Sajat Nowa, der im 18. Jh. im Kloster Haghpat Zuflucht fand. Das Kloster wurde von Königin Chosrovanusch, der Frau Aschot des 3., vermutlich im Jahr 976 gegründet. Das nahe gelegene Kloster in Sanahin wurde ungefähr zur gleichen Zeit erbaut. Die Lage des Haghpat Klosters wurde so gewählt, dass es den Debed Fluss in der nordarmenischen Lori Region überblickt. Es wurde nicht auf einem Gipfel errichtet, sondern auf halber Höhe eines Hügels an einem Ort, der zum Schutz und zur Verbergung vor neugierigen Blicken und auch als Antwort auf eine Art monastischer Bescheidenheit gewählt wurde. Es ist auf einem grünen Vorgebirge in der Mitte eines Bergkäses erbaut, der oft in Wolken gehüllt ist. Ein Gipfel auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses ist über 2500 Meter hoch. Die Klöster von Nord-Armenien sind nicht isoliert, im Gegensatz zu ihren Pendants in den Trockengebieten des Landes. Sie wurden in einer Dorfumgebung gebaut․ Haghpat ist von vielen Weilern umgeben. Haghpat war ein Zentrum des Studierens und der Aufbewahrung von Büchern und Manuskripten. Seine Bibliothek war berühmt, seine Manuskripte sind legendär. Die wertvollen Buchbestände wurden in im Boden eingelassenen und mit Lehm versiegelten Nischen aufbewahrt. Zu den Lehrern des Klosters gehörten Grigor Magistros und der berühmte Denker Howhannes Sarkawag. Im Jahr 1873 entdeckte ein armenischer Historiker eine Höhle mit versteinerten Manuskripten, von denen man annahm, dass sie die Höhle war, in der Howhannes seine Bibliothek aufbewahrte und studierte. Sein Grabstein befindet sich unter dem Glockenturm von Haghpat. Zu dieser Zeit lebten mehrere hundert Mönche im Haghpat Kloster. Die älteste erhaltene Kirche im Kloster ist St. Nschan Kirche (Heiliges Zeichen). Sie ist über den Gawit erreichbar. Sie wurde zwischen 976-991 im Auftrag der Königin Chosrovanusch zu Ehren ihrer Söhne Gurgen und Smbat erbaut. St. Nschan ist eine kreuzförmige Kirche, die von einem rechteckigen Gebäude umgeben ist. Das Gebäude ist von einer grossen Kuppel gekrönt, die 1113 renoviert wurde. Von aussen scheint es ein Rechteck zu sein, aber innen hat sie eine Form des Kreuzes. Die Kuppel ist spektakulär.
Zu dem Komplex gehören auch ein mittelalterliches Lernzentrum, einige Kirchen, mittelalterliche Mauern und andere Gebäude. In der Nähe des Klosters gibt es auch eine Reihe prächtiger Chatschkare (Kreuzsteine) aus dem 11-13 Jahrhunderten. Das Kloster wurde während in vielen Jahrhunderten seiner Existenz mehrmals beschädigt, aber dann wieder aufgebaut. Heutzutage ist ein grosser Teil des Komplexes noch intakt und steht ohne wesentliche Veränderungen. Haghpat ist ein Meisterwerk armenischer Architektur, das immer viele Touristen sowie Einheimischen anzieht. Das Kloster und seine Umgebung sind ein vielbesuchter Ort in Armenien.