Oschakan
Oschakan – einer der bekanntesten Orte Armeniens, die letzte Ruhestätte von Mesrop Maschtots, des Erfinders des armenischen Alphabets. Das Dorf befindet sich im Bezirk Aragatsotn. Die Provinz Aragatsotn ist eine sehr interessante Region. Die Natur ist hier vielfältig. Es gibt attraktive Orte in allen Richtungen der Region. Hier befindet sich der höchste Berg der Republik Armenien: Aragats. Der Berg hat vier Spitzen. Die Höchste ist die Nordspitze (4090m). Oben auf den Berg kann man typisch armenische Speise Chasch kosten. In 3300 Metern Höhe ist der Gebirgensee (Kari litsch - Steisee), der einen vulkanischen Ursprung hat. In der Nähe befindet sich ein Forschungszentrum für kosmische Strahlung.
Die Hauptstadt der Provinz ist Aschtarak. Diese Stadt liegt etwa 22 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Jerewan. Durch diese Stadt fliesst der Fluss Khasach. Eine hohe Dreibogenbrücke aus dem 17. Jahrhundert verbindet die zwei Hälften der Stadt. Aschtarak ist mit seinen niedrigen Häusern, schöner Natur und vielen Kirchen bekannt. Zu den Kirchen von Aschtarak gehören Tsiranavor, Karmravor, Spitakavor, Kirche der heiligen Marine und der heilige Sargis. In Aschtarak haben viele berühmte Armenier gelebt und gewirkt. Vor kurzer Zeit hat man in Aschtarak archäologische Ausgrabungen gemacht. Entlang des Khasach gibt es viele Höhlen wo man farbige Felsmalereien gefunden hat. Sie stellen verschiedene Kult- und Jagdszenen dar. In der Nähe hat man auch eine befestigte Wohnsiedlung entdeckt. Westlich von Aschtarak ist das historische Dorf Oschakan gelegen. Obwohl das Dorf kleine Bevölkerungszahl und Fläche hat, hat es eine reiche Geschichte und Kultur. Der Fluss Kasach teilt das Dorf in zwei Teile.
Oschakan war immer mit dem Namen Mesrop Maschtots verbunden. Hier hat der beste Freund von Maschtots, der Fürst Vahan Amatuni, gelebt. Mesrop Maschtots ist 440 gestorben. Nach seinem Tod wurden seine sterblichen Überreste in Oschakan bestattet und darüber eine kleine Kapelle errichtet. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde diese Kapelle durch die grosse, einschiffige Kirche vom heiligen Mesrop Maschtots ersetzt. Auch heute bildet diese Kirche das Zentrum Oschakans. Oschakan ist auch ein bekannter Wallfahrtsort. Obwohl man gegen Mitte des 20. Jahrhunderts versucht hat die einschiffige Basilika mit verschiedenen bunten Fresken mit Motiven aus dem Leben von Maschtots attraktiver zu machen, hat es nicht so gut funktioniert. Der zylindrische Glockenturm, der an Ostseite angebaut wurde, hat eine architektonische Besonderheit. Im benachbarten Obstgarten stehen seit 2005 die Buchstaben des armenischen Alphabets, Kunstwerke besonderer Art, die viele Touristen anlocken. Geschnitzt aus dem rötlichen Tuffstein stehen die Kreuzsteine stolz und stellen die einzigartige Kultur und Sprach- und Denkweise des armenischen Volkes dar. Jeder Buchstabe hat seine Besonderheit und keiner ist dem anderen gleich. Hier kann man viele Menschen sehen, die Fotos mit dem ersten Buchstaben ihres Namens machen. Im Norden des Dorfes befindet sich Zion-Kirche. Das ist ein kleines kreuzförmiges Gotteshaus, das aus dem 7. Jahrhundert stammt. Die Kirche wird oft auch Mankanots, Kirche der jungen Mädchen, genannt. Ihre Architektur ist typisch für die damalige Zeit: eine kleine Tetrakonchos mit beinahe gleich großen Kreuzarmen und einer zentralen Kuppel. Im Jahre 1950 wurde die Kirche restauriert. Auf dem Hügel Didikond befindet sich eine berühmte Ausgrabungstätte։ die Ruinen einer urartäischen Festung, die aus dem 7. bis 6. Jahrhundert v. Chr. Stammen. Hier kann man auch Grabstätte aus dem 11. Jahrhundert v. Chr. besichtigen. Hier wurden viele uralte Waffen, Geräte, goldene und silberne Schmucksachen entdeckt. Oben am Hügel gibt es ein urartäisches Mauerwerk. Seine Fundstücke sind heute in verschiedenen Museen in Jerewan zu finden.