Amberd Festung
Als uneinnehmbare Festung auf hohem Fels erhebt sich Amberd, ein Wahrzeichen des mittelalterlichen Armeniens aus dem XI. - XIII. Jh. Amberd befindet sich in der Provinz Aragatsotn. Die Festung war auch bekannt als Festung des Fürsten von Eisernen Aschot. Sie schützte die Armenier, vor allem während der römischen und frühchristlichen Epochen. Der Bau der Festung dauerte mehrere Jahrhunderte und nutzte die uneinnehmbare Lage auf einem Felsvorsprung, der den Zusammenfluss der beiden Flüsse Amberd und Arkhashen überblickte.
Das Ufer von Amberd war und ist unpassierbar, es gibt Schutzmauern nur im untersten Teil. Der Hang, der zum Fluss Arkhashen hinabführt, ist steil, aber passierbar. Entlang des gesamten Bergrückens gibt es vollständige Verteidigungsmauern. Ein nördlicher Teil schliesst die Wände ab und blockiert den Zugang vom Berg Aragats (4090 m). Nach einigen Quellen war Amberd eine Sommerresidenz für Könige, und die Burg wurde (zusammen mit einigen Teilen der Mauer) im VII. Jahrhundert für die Adelsfamilie Kamsarakan gebaut. Ein Brief des mittelalterlichen Staatsmannes und Gelehrten Grigor Magistros Pahlavuni, stellt die Festung und das umliegende Viertel Ende des X. Jahrhunderts in die Hände der mächtigen Pahlavuni-Familie.
Im Jahre 1196 wurde Amberd von der gemeinsamen armenisch-georgischen Armee unter Führung von General Zakareh Zakaryan befreit, wodurch die Festung in seiner Regierungszeit umgewandelt wurde. Die Zakariden befreiten den grössten Teil von Armenien und förderten ein neues Goldenes Zeitalter․ Amberd wurde 1215 von Vache Vachutyan gekauft. Die Festung wurde für einige Jahre von zentraler Wichtigkeit für die Landesverteidigung, bis sie 1236 von den Mongolen erobert und zerstört wurde. Die Vachutyans Dynastie rekonstruierte die Festung Ende des XIII. Jahrhunderts. Die Festung wurde verlassen und blieb so bis zum XX. Jahrhundert, bis der Wiederaufbau begann. Trotz der laufenden Forschungs- und Restaurierungsarbeiten wird das Gelände, insbesondere die Festung und der Palast, als höchst gefährdetes Kulturdenkmal eingestuft.
In den 1970er Jahren wurde die Kirche restauriert. Das schöne Schirmdach und die schönen Reliefs wurden nachgebaut. Besonders schön ist hier das Südportal mit seinen schlanken Säulen. Das ist ein Meisterwerk der Steinmetzkunst. Die Anlage umfasst Befestigungen, den Palast, ein Bad und eine Kirche, sowie äussere Verteidigungsstellungen und einen überdachten Gang zum tiefer liegenden Fluss. Der Standort wird grundlegend renoviert: Die Aussenmauern werden auf einem neuen Weg in die Anlage durch die Steinstufen erreichbar.
Der fürstliche Palast ist ein zweistöckiges Gebäude, das über eine breite prächtige Treppe verfügt und von Mauern umgeben ist. Die Thermen wurden im XIII. Jahrhundert angefügt und befinden sich ausserhalb des Palastes. Ganz in der Nähe ist die Kirche, deren Architektur ausdrucksvoll ist. Die Kuppel ähnelt einem halb geöffneten Regenschirm. In der Nähe von Amberd ist der Berg Aragaz, der mit seiner 4090 m. Höhe die höchste Erhebung Armeniens ist. Vier Gipfel bilden den Vulkankrater: der Ostgipfel (3650 m), der Südgipfel (3879 m), der Westgipfel (4080 m) und der Nordgipfel (4095 m).
Aragaz ist ein beliebtes Touristenziel. Viele einheimische sowie ausländische Touristen besteigen den Berg. Eine herrliche Aussicht eröffnet sich vom Berggipfel. Von hier ist der grösste Teil des Kleinen und Grossen Kaukasus zu sehen. Auch der höchste Berg Europas, Elbrus (5642) ist von hier aus zu sehen. Der Berg Aragaz spielte in der armenischen Geschichte und Kultur eine grosse Rolle. Zahlreiche armenische Dichter haben diesen Berg besungen, Künstler haben den Berg oft gemalt. In der Nationalgalerie von Armenien sind einige von diesen Bildern zu besichtigen.