Meghri

Meghri Town, Meghri
Meghri Town, Meghri
Meghri Town, Meghri

Meghri liegt in der südarmenischen Provinz Sjunik, unweit der Grenze zum Iran. Das ist der niedrigste Punkt von Armenien mit einer Höhe von 300 m. Die Stadt ist bekannt für köstliche Früchte, die man hier dank dem subtropischen Klima anbauen und geniessen darf: Granatäpfel, Kakis, Feigen. Laut der offiziellen Angaben von 2016, Meghri‘s Bevölkerung ist rund 3.500. Die Stadt ist wichtig für den Handel zwischen dem Iran und Armenien, durch sie verläuft auch die im März 2007 eröffnete Iran-Armenien-Erdgaspipeline.
 
Meghri liegt 376 km südlich von der Hauptstadt Jerewan und 73 km südlich von der Provinzhauptstadt Kapan. Ein nahe gelegener russischer Militärstützpunkt beherbergt rund 2.000 Soldaten, die zusammen mit armenischen Soldaten die Grenze zum Iran bewachen. Meghri wurde 906 von armenischen König Smbat I. während der Zeit des Bagraidischen Königreichs als Kartschawan gegründet. Später wurde es als Meghri bekannt, was Honigstadt in der armenischen Sprache bedeutet. Das Gebiet des heutigen Meghri ist seit der Bronzezeit besiedelt. In der Umgebung der Stadt befinden sich zahlreiche archäologische Stätten aus dem 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. während der Zeit des Urartu-Königreichs. Historisch gehörte es zum Arewik-Bezirk der alten Sjunik-Provinz des Königreichs Armenien. Mit der Gründung des Tatev-Klosters im 8. Jahrhundert erlebte die Region des heutigen Meghri eine rasante soziale und wirtschaftliche Entwicklung. Im Jahr 987 wurde die Stadt in das neu gegründete armenische Königreich Sjunik aufgenommen. Im Jahr 1105 wurde die Region Meghri von den Seldschuken besetzt. Die Stadt wurde 1126 und 1157 von den eindringenden Seldschuken vollständig zerstört. Zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert litten Sjunik und die übrigen historischen Gebiete Armeniens unter den Invasionen Seldschuken, Mongolen, Ak Qojunlu und Kara Kojunlu. 

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde Meghri Teil des Eriwan Beglarbegi im Safawiden-Persien. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war die Region in den Befreiungskampf der Armenier von Sjunik unter der Führung von David Bek. David Bek begann seine Kämpfe im Jahr 1722 mit Hilfe der tausend lokalen armenischen Patrioten die Sjunik und hat befreit. Im Jahr 1813 wurde Meghri Teil des Russischen Reiches infolge des russisch-persischen Krieges von 1804-13 und der Unterzeichnung des Vertrags von Gjulistan. Es wurde in die Provinz Karabach bis 1868 aufgenommen, als es Teil der neu gegründeten Sangezur-Graftschaft. Mit der Gründung der Republik Armenien im Jahr 1918 wurde Meghri in die Sangezur Region der neu gegründeten Republik aufgenommen. Während der Sowjetzeit hat man im September 1930 die Meghri-Raion (Region) errichtet, und die Siedlung Meghri wurde zum Zentrum der neugebildeten Raion. Im Jahr 1959 erhielt Meghri den Status einer städtischen Siedlung. 1984 erhielt Meghri den Status einer Stadt. Es wurde als ein Zentrum der Lebensmittelindustrie auf der Grundlage der lokalen landwirtschaftlichen Produkte der Region entwickelt. Nach der Unabhängigkeit Armeniens wurde Meghri gemäß den Verwaltungsreformen von 1995 in die neu gegründete Provinz Sjunik aufgenommen. Meghri hat eine öffentliche Bibliothek im Jahre 1882 gegründet. Die Gemeinde betreibt auch das Kulturzentrum und die Kunstschule für Kinder. Im Jahr 1985 wurde in Meghri eine Zweigstelle der Jerewaner Bildende Kunst eröffnet. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört die Festung von Meghri aus dem 11. Jahrhundert, die sich auf den östlichen Höhen der Stadt befindet. Neben der Kirche der Heiligen Muttergottes aus dem Jahre 1673 ist die Surp Howhannes Kirche aus dem 17. Jahrhundert, die für ihre Wandmalereien bekannt ist. Die verlassene Kirche von Surp Sarkis im Norden von Meghri stammt ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert. Die Stadt verfügt über ein ethnographisches Museum aus dem 18. - 20. Jh. Von hohen Bergen und schönen Landschaften umgeben ist Meghri ein anreizendes touristisches Ziel.

Typ Stadt / Provinz
Residence Sjunik Provinz

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