Ararat Berg
Der Berg Ararat, auch Großer Ararat, armenisch Masis oder Ararat, ist ein ruhender Vulkan im Ararathochland in Ostanatolien nahe der Grenze zu Armenien, dem Iran und der aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan. Er ist mit 5165m über dem Meeresspiegel der höchste Berg des Armenischen Hochlandes und auf der Territorium der Türkei. Ararat hat einen kleinen Nachbarberg, der kleine Ararat oder Sis, wie die Armenier benannt haben. Sis hat 3925m Höhe. Im Jahre 2004 wurden beide Araratberge Teil eines Nationalparks. Man nennt Ararat der biblische Berg. Anerkannte wissenschaftliche Belege für diesen Bericht fehlen allerdings. Einige Autoren behaupten, die biblische Geschichte verweise nicht direkt auf den Berg Ararat, sondern allgemein auf das Reich Urartu, welches in assyrischer Keilschrift gleich geschrieben wurde. Eine als „Ararat-Anomalie“ bezeichnete geologische Formation in Gipfelnähe wurde im 20. Jahrhundert durch Luftaufnahmen bekannt und nährte Spekulationen um Überreste der biblischen Arche Noah.
Obwohl der Ararat in der Türkei liegt, gilt er heutzutage als Nationalsymbol des Armeniens. Er war im Staatswappen der Armenischen SSR und ist auch im Wappen Armeniens abgebildet. Im 19. Jahrhundert, als der armenische Staat nicht existierte, symbolisierte Ararat die armenische Staatlichkeit. Die erste Republik Armeniens, die erste moderne armenische Staatsstruktur, existierte in den Jahren 1918 bis 1921, wurde oft die Ararat Republik oder die Republik des Ararats genannt, da sie sich auf das Ararat-Tal befindet. Die Türkei protestierte mit dem Hinweis, dass der Berg auf türkischem Territorium liegt und deshalb nicht von Armenien oder der Sowjetunion vereinnahmt werden darf. Der sowjetische Außenminister Gromyko entgegnete später mit dem Hinweis, dass im Gegensatz dazu die Türkei den Mond als eine Mondsichel in der Flagge führe, obwohl weder der Mond noch ein Teil davon zur Türkei gehörten. Auf dem Staatswappen Armeniens sind die 4 armenischen Königshäuser Artaschesian, Arschakuni, Bagratuni und Rubinian, inmitten den Berg Ararat mit der Arche Noahs dargestellt. Ararat liegt geografisch im Zentrum der historischen vier Königreiche Armeniens, darum der Berg ein Teil der historischen Heimat der Armenier gilt. Die erste historisch belegte Gipfelersteigung des Großen Ararats erfolgte im 1829 durch eine kleine Expedition. Diese Expedition führte der damalige Rektor der Universität Dorpat (Estland) Friedrich Parrot an. Er war in Begleitung seines armenischen Führers Chatschatur Abowjan, der als Begründer der neuen armenischen Literatur gilt. Sie begleiteten auch die beiden russischen Soldaten Alexej Sdrowenko und Matwej Tschalpanow vom 41. Russischen Jägerregiment, sowie die beiden Bauern Owannes Aiwassian und Murat Pogossian aus dem unweit des Berges gelegenen Ort Arguri. Die nächste Expedition führte James Bryce, der den Berg Ararat im Jahre 1876 bestieg. Er behauptete, dass er auf 4000 m Höhe ein Stück bearbeitetes Holz gesehen hat. Seit 2001 erlauben die türkischen Behörden unter Auflagen eine Gipfelbesteigung für Ausländer. In den klimatisch für die Besteigung günstigen Sommermonaten finden sich zahlreiche Expeditionen am Berg ein. Meist wird der Berg von der Südseite begangen. Es gibt noch eine Ost- und eine Nordroute. In den Monaten März bis Mai wird der Ararat auch mit Skiern bestiegen. „Viele empfinden den Ararat als sehr leichten Berg, zum Beispiel im Juni, Juli und August doch im Winter ist er total schwierig und kann sehr gefährlich sein. Wir haben auch ein Rettungsteam. Wir haben schon ein paar Leute runtergebracht – Tote.“ (Aussage des kurdischen Bergführers Kemal Çeven, der den Ararat nach eigenen Angaben bereits 200 Mal bestiegen hat).“ In den Wintermonaten ist das Klima am Berg sehr ungünstig: Schneestürme machen eine Besteigung oft unmöglich. Die Spitze des Ararat ist mit ewigem Eis bedeckt, das um 1957 abzunehmen begann. In den späten 1950er Jahren hat Blumenthal untersucht und entdeckt, dass 11 Gletscher rund 11 km2 bedecken.